
Zwei Drittel der Studiengänge in Deutschland inzwischen zulassungsfrei zugänglich

Rund zwei Drittel der Studiengänge an deutschen Hochschulen lassen sich inzwischen zulassungsfrei studieren. Die Quote der durch Numerus Clausus oder Auswahltests beschränkten Angebote sank innerhalb von zehn Jahren von 42 Prozent auf knapp 33 Prozent, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Analyse des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh hervorging. Zurückzuführen ist dies demnach auf gesunkene Erstsemesterzahlen sowie ein steigendes Angebot an Studienplätzen.
Zugangsbeschränkungen gelten im demnächst beginnenden Wintersemester 2025/2026 dem CHE zufolge nur noch für 32,2 Prozent aller Studiengänge. Gegenüber dem vorigen Wintersemester 2024/2025 entspricht dies einem weiteren Rückgang um 2,7 Prozent. Im Wintersemester 2015/2016 waren noch 42 Prozent der Studiengänge beschränkt. Parallel dazu verbesserte sich den Gütersloher Experten zufolge auch bei bundesweit zugangsbeschränkten Studienfächern wie Medizin oder Pharmazie das Verhältnis von Bewerberinnen und Bewerbern zu Studienplätzen.
"Die meisten Studierenden in Deutschland können mittlerweile das Fach ihrer Wahl auch an ihrer Wunschhochschule studieren", erklärte der Verfasser der regelmäßig erscheinenden CHE-Analyse, Cort-Denis Hachmeister. Derzeit fangen demnach jährlich rund 800.000 Menschen in Deutschland ein Studium an, an den verschiedenen Hochschultypen gibt es insgesamt rund 22.000 Studienangebote.
Die Situation variiert der Untersuchung zufolge allerdings je nach Stadt und Studiengang erheblich. Während in Thüringen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg nicht einmal jeder fünfte Studienplatz zulassungsbeschränkt ist, spielen die Abiturnote oder das Abschneiden bei Eignungstests in großen Metropolen und typischen traditionellen Universitätsstädten weiterhin eine größere Rollen.
In Berlin sowie in Baden-Württemberg mit Hochschulstandorten wie Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Konstanz sind im kommenden Wintersemester mehr als 50 Prozent der Studiengänge zulassungsbeschränkt. In Hamburg liegt die Quote bei 49 Prozent. Bundesweit sind knapp 40 Prozent der Studiengänge im Bereich der Rechts-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialwissenschaften zugangsbeschränkt. Bei Ingenieurstudiengängen ist es weniger als ein Viertel.
C.Pawlowski--GL