
Armee in Uganda verschärft Vorgehen gegen Opposition

In Uganda verschärft die Armee ihr Vorgehen gegen die Opposition. Oppositionsführer Bobi Wine erklärte am Freitag im Onlinedienst X, dass Sicherheitskräfte die Zentrale seiner Partei gestürmt und abgeriegelt hätten. Kurz zuvor hatte der Armeechef Muhoozi Kainerugaba erklärt, Wines Leibwächter entführt und in seinem Keller gefoltert zu haben.
Wines Leibwächter Eddie Mutwe sei "wie eine Heuschrecke" gefangen genommen worden, schrieb Kainerugaba am Donnerstagabend auf X. "Er ist in meinem Keller, (...) Du bist der Nächste", antwortete Kainerugaba auf einen Beitrag von Wine, in dem dieser mitgeteilt hatte, dass Mutwe entführt worden sei.
Der Armeechef erklärte außerdem, Mutwe geschlagen und ihm den Kopf rasiert zu haben. Er fügte an: "Ich muss ihn noch kastrieren." Kainerugaba ist der Sohn von Langzeitpräsident Yoweri Museveni und fällt immer wieder mit seinen Beiträgen auf X auf, die bereits zu diplomatischen Spannungen geführt haben.
Oppositionsführer Wine, der mit bürgerlichem Namen Robert Kyagulanyi heißt, verurteilte die Entführung Mutwes. Sie sei eine Erinnerung an die Welt, wie sehr Recht und Ordnung in Uganda zusammengebrochen seien, sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
Im Januar wird in dem ostafrikanischen Land gewählt, dabei will Präsident Museveni seine 40-jährige Herrschaft verlängern. Die Vereinten Nationen und mehrere Menschenrechtsorganisationen haben sich besorgt über die Unterdrückung der Opposition in Uganda im Vorfeld der Wahlen geäußert. Die vergangene Wahl 2021 war von einem harten Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Opposition geprägt.
R.Sadowski--GL