
Nach Sprengstofffund in Berlin-Neukölln: Anklage gegen 32-Jährigen

Die Staatsanwaltschaft Berlin hat Anklage gegen einen mutmaßlichen Automatensprenger erhoben. Der 32-Jährige wurde gemeinsam mit einem weiteren Mann Ende Oktober 2024 mit einem Beutel voller Sprengstoff am Berliner S-Bahnhof Neukölln aufgegriffen, wie die Anklagebehörde am Mittwoch mitteilte. Sein mutmaßlicher Komplize ist mittlerweile tot.
Die Staatsanwaltschaft macht den 32-Jährigen für eine Geldautomatensprengung im Juli 2024 in Berlin-Karow verantwortlich. Dabei soll er knapp 140.000 Euro erbeutet und einen Sachschaden von fast 150.000 Euro verursacht haben.
Im Oktober 2024 soll sich der Angeklagte dann mit dem inzwischen gestorbenen 34-Jährigen am S-Bahnhof Neukölln aufgehalten haben. Sie führten 527 Gramm eines Sprengstoffgemischs bei sich, das laut Staatsanwaltschaft mutmaßlich für eine weitere Geldautomatensprengung vorgesehen war. Dieses hätte laut Anklage "im Fall eines unbeabsichtigten Umsetzens" im Bahnhofsbereich oder in einer S- oder U-Bahn für Tote und Verletzte sorgen können.
Beamte der Bundespolizei wollten die beiden Männer kontrollieren, woraufhin diese die Flucht ergriffen. Allerdings hielt einer der Polizisten den mit Sprengstoff gefüllten Beutel fest. Die Einsatzkräfte brachten das Gemisch damals in einem Erdloch in einer nahen Grünanlage kontrolliert zur Explosion.
Der 34-Jährige kam im November bei einer wohl von ihm selbst ausgelösten Sprengstoffexplosion in einem Mehrfamilienhaus im niedersächsischen Lohne ums Leben. Der angeklagte 32-Jährige wurde im Februar am Flughafen Berlin-Brandenburg festgenommen. Er trug mehrere falsche Ausweispapiere bei sich.
P.Majewski--GL