
Norwegens König Harald stattet rohstoffreichem Spitzbergen symbolischen Besuch ab

Norwegens König Harald V. hat der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen in der Arktis einen symbolischen Besuch abgestattet. "Es war besonders angemessen, dieses Jahr zu kommen", sagte der 88-Jährige am Montag bei der Ankunft der königlichen Jacht "Norge" in Longyearbyen, dem Verwaltungszentrum des Archipels. "Wir stellen fest, dass der Arktis und Spitzbergen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Das bringt für uns sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit", fügte der König hinzu.
Das an Rohstoffen reiche Spitzbergen ist doppelt so groß wie Belgien und liegt auf halbem Weg zwischen dem norwegischen Festland und dem Nordpol. Vor allem mit dem Rückgang des Packeises wächst international das wirtschaftliche Interesse an der Region stark an.
Anlass für den Besuch von König Harald V. und Königin Sonja war der 100. Jahrestag des Inkrafttretens eines Vertrags, der Spitzbergen unter Norwegens Souveränität stellte. Das 1920 in Paris unterzeichnete Abkommen räumt allerdings Staatsangehörigen aller Vertragsparteien - darunter Russland und China - das Recht ein, die natürlichen Ressourcen Spitzbergens "unter vollkommen gleichen Bedingungen" zu nutzen wie Norweger.
Russland unterhält auf Spitzbergen bereits die Bergarbeitersiedlung Barentsburg. Auch China, das sich selbst als "arktisnaher" Staat bezeichnet, zeigt zunehmend Interesse an der Region.
US-Präsident Donald Trump hat seit seiner Amtsübernahme im Januar wiederholt Übernahmepläne für die rohstoffreichen und strategisch wichtige Insel Grönland, ein autonomes Territorium Dänemarks, geäußert.
"Wenn das königliche Schiff 'Norge' mit der königlichen Flagge an der Mastspitze vor Anker geht, unterstreicht dies - mehr noch als König Harald es mit Worten tun könnte - dass Norwegen über seine Rechte wacht und seine Pflichten wahrnimmt", sagte der Kommentator Lars Nehru Sand im norwegischen Rundfunksender NRK. "Der König ist hier, um zu zeigen, dass das hier unser Zuhause ist."
O.Zawadzki--GL