Umsturzpläne von Reichsbürgergruppe verschwiegen: Razzia bei Mann in Bayern
In Bayern sind Ermittler zu einer Durchsuchung bei einem Mann angerückt, der von antidemokratischen Umsturzplänen der sogenannten Kaiserreichsgruppe gewusst haben soll. Dem Verdächtigen aus dem Landkreis Deggendorf werde das Nichtanzeigen geplanter Straftaten vorgeworfen, teilten die Generalstaatsanwaltschaft München und die Polizei in Straubing am Donnerstag mit. Die sogenannte Kaiserreichsgruppe bestand aus Mitgliedern des Reichsbürgerszene und wurde 2022 zerschlagen.
Die Gruppierung, die sich selbst Vereinte Patrioten nannte, plante einen gewaltsamen Umsturz in Deutschland. Ausgelöst werden sollte er durch die Entführung des früheren Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD) und Anschläge auf die Energieversorgung. Ziel war die Errichtung eines autoritären Staatswesens nach dem Vorbild des 1918 untergegangenen Kaiserreichs. Daher kommt die Bezeichnung der Gruppe.
Bundesweit gab es bereits mehrere Prozesse gegen Mitglieder und Unterstützer der Vereinigung. Die Rädelsführer wurden im März vom Oberlandesgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Nähere Angaben zu dem Verdächtigen aus dem Landkreis Deggendorf machten die Ermittler nicht. Er solle "trotz Kenntnis von der Gruppierung und ihren Plänen" keine Anzeige erstattet haben, hieß es nur. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung wurden neben einem Mobiltelefon und einem Notebook ein Vorderladergewehr und 140 Packungen Munition beschlagnahmt.
R.Zakrzewski--GL