
Bericht: Französisches Atom-Endlager in Lothringen wird deutlich teurer als geplant

Das im ostfranzösischen Lothringen geplante Endlager für radioaktiven Atommüll wird einem Bericht zufolge deutlich teurer als geplant. Die Kosten könnten von ursprünglich eingeplanten 25 Milliarden Euro auf bis zu 37,5 Milliarden Euro steigen, teilte die französische Atommüll-Behörde am Montag in Paris mit.
Die Behörde stellte mehrere Szenarien auf, nach denen die Kosten zwischen vier und 50 Prozent im Vergleich zur vorherigen Schätzung von 2016 steigen könnten. Das seit 1991 geplante Endlager im Ort Bure wird 500 Meter unter der Erde in einer Tonschicht angelegt. Insgesamt sollen dort 83.000 Kubikmeter Atommüll eingelagert werden. Davon ist etwa die Hälfte bereits produziert.
Der zu erwartende Atommüll der von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron angekündigten sechs zusätzlichen Atomreaktoren ist bislang noch nicht eingeplant. Die Behörde geht davon aus, dass die Menge des hoch radioaktiven Mülls sich um 20 Prozent vergrößern könne.
Mit einer Baugenehmigung für das Endlager, das sich etwa 150 Kilometer von Saarbrücken entfernt in einer schwach besiedelten Region befindet, wird Ende 2027 gerechnet. Die ersten Behälter mit Atommüll könnten von 2050 unter die Erde gebracht werden. Nach dem Plan soll das Lager für Atommüll nach 150 Jahren geschlossen werden.
Der Bau des Endlagers nahe der deutschen Grenze hatte immer wieder Proteste von Umweltschützern ausgelöst. Es war zunächst als Forschungslabor angelegt worden. Ein großer Teil des französischen Atommülls lagert bislang in der Wiederaufbereitungsanlage in La Hague. Das dortige Lagerbecken könnte bereits 2030 voll sein, ein weiteres Becken ist in Planung.
P.Majewski--GL