
Inflation im Euroraum im Mai auf 1,9 Prozent abgeschwächt

Die Inflation im Euroraum hat sich im Mai auf 1,9 Prozent abgeschwächt. Der Preisanstieg im Jahresvergleich lag damit um 0,3 Prozentpunkte niedriger als noch im April, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Die Inflationsrate lag damit erstmals seit dem vergangenen September wieder unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent.
Insbesondere bei den Dienstleistungen schwächte sich die Inflation laut Eurostat deutlich ab. Die Preise für Dienstleistungen stiegen im Jahresvergleich demnach um 3,2 Prozent, nach 4,0 Prozent im April. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich den Schätzungen zufolge um 3,3 Prozent. Die Energiepreise sanken im Vergleich zum Vorjahresmonat hingegen um 3,6 Prozent.
Die höchsten Inflationsraten verzeichneten Estland (4,6 Prozent), die Slowakei und Kroatien (beide 4,3 Prozent). Am niedrigsten fiel der Preisanstieg in Zypern (0,4 Prozent), Frankreich (0,6 Prozent) und Irland (1,4 Prozent) aus.
Für Deutschland gehen die Statistiker vorläufig von einer Preissteigerung von 2,1 Prozent im Mai aus. Eurostat liegt damit auf einer Linie mit dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden, das in der vergangenen Woche ebenfalls einen Wert von 2,1 Prozent für Mai ausgegeben hatte.
Die niedrige Inflation dürfte vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag den Weg für weitere Zinssenkungen frei machen. Vor dem Hintergrund der schwächelnden Wirtschaft und der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump rechnen Expertinnen und Experten mit einer Senkung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte - es wäre bereits die siebte in Folge.
P.Majewski--GL