
US-Notenbank Fed lässt Leitzins unverändert - Trump-Gouverneure widersprechen

Ungeachtet des Drucks von US-Präsident Donald Trump hat die Notenbank Federal Reserve (Fed) den Leitzins erneut unverändert gelassen. Sie begründete dies am Mittwoch in Washington mit Wachstumsrisiken. Der Leitzins bleibt damit in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent. Trump hatte dagegen einen Zinsschnitt um drei Prozentpunkte verlangt.
Der zwölfköpfige Offenmarktausschuss (FOMC) der Fed hatte seit Dienstag unter Leitung von Fed-Chef Jerome Powell beraten. Erstmals seit Jahrzehnten gab es zwei Abweichler bei dem Leitzins-Votum. Die von Trump ernannten Mitglieder des Gouverneursrats, Michelle Bowman und Christopher Waller, stimmten gegen die Beibehaltung des gegenwärtigen Zinsniveaus. Waller gilt als ein möglicher Nachfolger Powells, dessen Amtszeit im Mai des kommenden Jahres ausläuft.
Trump überzieht Powell seit Monaten mit Schmähungen. Er nannte ihn einen "Trottel", "Schwachkopf" und "Loser". Mehrfach drohte er ihm mit Entlassung. Damit stellte er die Unabhängigkeit der Notenbank wie kaum ein Präsident vor ihm in Frage.
Vor der Fed-Entscheidung hatte die US-Regierung neue Wachstumszahlen bekannt gegeben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg demnach im zweiten Quartal um 3,0 Prozent auf das Jahr hochgerechnet. Trump forderte daraufhin in seinem Onlinedienst Truth Social erneut einen Zinsschnitt von der Fed. "Lasst die Leute kaufen und ihre Häuser refinanzieren", schrieb er.
K.Radomski--GL