Verbraucherschützer warnen vor Manipulationsversuchen durch Online-Shops aus China
                Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat vor zunehmenden Manipulationsversuchen chinesischer Online-Händler gewarnt und ein Einschreiten des Gesetzgebers gefordert. "Beim Onlineshopping zeigen vor allem chinesische Billiganbieter wie Temu und Shein deutlich, dass es große Schutzlücken gibt", sagte vzbv-Chefin Ramona Pop den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag. "Einige Onlineshops wenden Techniken an, um ihre Nutzer zu manipulieren", kritisierte sie.
Dies funktioniere etwa über Countdowns, bei denen die Zeit für einen bestimmten Rabatt ablaufe, oder über eine Verknappung, bei der die Shops simulierten, dass es nur noch sehr wenige Artikel in einer bestimmten Größe gebe und die Verbraucher schnell zuschlagen müssten. "Das setzt die Nutzer unter Stress", erläuterte Pop. "Sie haben Sorge, etwas zu verpassen und werden dazu verleitet, mehr Geld auszugeben, als sie eigentlich wollten", warnte die Verbraucherschützerin.
Auch "Gamification" wie virtuelle Überraschungseier oder Glücksräder seien eine Gefahr, sagte Pop den RND-Zeitungen weiter. "Solche vermeintlich spielerischen Interaktionen sollen Nutzer dazu bringen, möglichst lange auf der Website eines Shops zu bleiben und möglichst viel einzukaufen", erklärte die vzbv-Chefin. "Am Ende fällt einem dann vielleicht gar nicht mehr auf, dass man einen Rabatt für Blusen gewonnen und eine Bluse gekauft hat, obwohl man eigentlich eine Hose wollte."
Pop forderte ein Verbot solcher Angebote. "Viele von diesen manipulativen Praktiken gehören schlicht und einfach verboten, weil sie potenziell süchtig machen, Überkonsum fördern und zur Überschuldung führen können", sagte sie.
D.Kaminski--GL